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Jedes gesunde Pferd verfügt über die drei Grundgangarten: Schritt (gehen), Trab (joggen) und Galopp (laufen).

Einige Rassen haben zusätzlich die Veranlagungen zu Spezialgangarten. Man kann Pferden aber auch einige Spezialgangarten antrainieren. Ein Pferd hat maximal fünf Gangarten (=Fünfgänger).

Grundgangarten

Schritt

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Der Schritt ist eine ruhige Viertaktgangart ohne Schwebephase, bei der das Pferd die Hufe „diagonal-lateral“ also z. B. in der Reihenfolge links vorne – rechts hinten – rechts vorne – links hinten setzt, wobei die Bewegungen sich ein wenig „überlappen“. 

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Trab

Der Trab ist eine schnelle Zweitaktgangart, bei der jeweils das diagonale Beinpaar gemeinsam vorgeschwungen wird. Zwischen den beiden Bodenberührungen gibt es dabei eine kurze Schwebephase.

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Galopp

Der Galopp ist eine schnelle Dreitaktgangart, für den Rechtsgalopp ist die Bewegungsfolge links hinten – rechts hinten mit links vorne – rechts vorne, dann ausgeprägte Schwebephase. Er kann auch spiegelbildlich als Linksgalopp geritten werden.

Spezialgangarten

Foxtrott

Der Foxtrott ist eine Spezial-Gangart des Missouri Foxtrotters, in der das Pferd vorne schreitet und hinten trabt. Die Gangart ist sehr sicher und verhindert relativ gut eine frühe Ermüdung des Pferdes.

Jog

Im Westernreiten nennt man einen sehr langsamen, mit kurzen Schritten ohne Schwebephase ausgeübten, ausdauernd zu reitenden Trab den Jog. Dieser ist im praktischen Westernreiten besonders wichtig, da er optimal dem Tempo einer getriebenen Rinderherde entspricht.

Marcha

Der Marcha ist die bevorzugte Bewegungsart des brasilianischen Mangalarga Marchador. Er ist ein dem Tölt verwandter, langsamer bis mittelschneller Viertakt, bei dem immer mindestens zwei Beine am Boden sind, es also keine Einbeinstützen gibt.

Pass

Beim Passgang handelt es sich um eine laterale Gangart im Zweitakt in zwei Phasen, bei der die gleichseitigen Beinpaare abwechselnd auffußen. Das Pferd fällt dabei von einer Lateralen auf die andere. Ruhiger Passgang kann als Ganglage bei Gangpferdearten auftreten.

Wird ein Pferd im Pass geritten, wird es immer steifer, da es sich in dieser Gangart kaum biegen kann.

Dies führt langfristig zu schweren Verspannungen und Schäden.

  • Schweinepass

Als Schweinepass bezeichnet man den vollständig zum Pass hin verschobenen Tölt. Häufig entsteht er durch Verspannungen und/oder falsches Reiten.  

Paso

Der Paso ist ein reiner Viertakt und der Gang des Paso Finos.

Rack

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Der Rack zeigt das gleiche Schrittbild wie der Tölt. Wie beim Slow Gait soll das Pferd auch hier

zur Kadenzierung kurze Stopps in die Bewegung einbauen. Der Rack wird häufig auf Dressurturnieren für Gangpferde vorgeführt.

Rennpass

Eine Variation des Passes ist der Rennpass beim Islandpferd, der jedoch im Renntempo und mit Flugphase geritten wird. Die schnellsten Isländer können eine Geschwindigkeit von 45 km/h entwickeln. Da diese Gangart für das Pferd sehr anstrengend ist, reitet man sie nur auf kurzen Strecken und nicht zu oft. Das Reiten im Rennpass sollte nur von erfahrenen Reitern oder mit einem Trainer durchgeführt werden.

Slow Gait

Der Slow Gait ist genau genommen ein Schritt. Im Unterschied zu diesem wird jedoch jede Bewegung kurz unterbrochen, das bedeutet, dass das Pferd nach Anheben eines Fußes kurz verharrt.

Trocha

(sprich: "Trotscha") Junge Paso Finos werden häufig in diesem Trabtölt geritten. Durch die Versammlung des Pferdes verschieben sie stufenlos in den reinen Viertakt, den Paso.

Tölt

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Der Tölt ist eine vererbbare Spezialgangart, die für den Reiter besonders angenehm ist. Im Gegensatz zu Trab und

Galopp hat Tölt keine Schwebephase, sondern ist eine gelaufene Gangart. Der Reiter sitzt fast erschütterungslos auf einem locker schwingenden Rücken. Tölt hat, abhängig von der Ganglage und Ausbildung des Pferdes, eine hohe Tempovarianz zwischen Schritt- und Galopptempo.

Die Fußfolge ist im Tölt dieselbe wie im Schritt: hinten links, vorne links, hinten rechts, vorne rechts.

Ursprünglich hatten wohl alle europäischen Pferderassen eine genetische Veranlagung für den Tölt. Töltende Pferde wurden im Mittelalter auch als Zelter bezeichnet.

Walk

Der Walk ist die Gangart des Tennessee Walking Horse. Sie ähnelt dem Tölt. Im Gegensatz zu diesem sind beim Walk allerdings immer drei Hufe am Boden, was höhere Gangsicherheit ergibt. Der Walk ist ein Viertakt mit Kopfnicken und Zähneklicken.

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