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Der Lipizzaner, der früher Karster genannt wurde, stammt ursprünglich aus Slowenien und wird mittlerweile auch in Österreich und anderen Ländern gezüchtet. Seinen Namen hat er vom Gestüt Lipica erhalten, wo die Zucht dieser außergewöhnlich edlen Pferde im Auftrag der Habsburger Monarchie durchgeführt wurde. Als eine der ältesten Pferderassen der Welt begeistert der eleganten Lipizzaner durch seine weltbekannten Auftritte an der Spanischen Hofreitschule in Wien.

Exterieur[]

Er wirkt elegant, mittelgroß und kompakt; kurz gesagt athletisch. Härte und Ausdauer zeichnen ihn aus. Kopf, Hals (hoch aufgesetzt) und Schultern passen sehr gut aufeinander. Der Lipizzaner trägt heute nur mehr vereinzelt einen markanten Ramskopf bzw. eine Ramsnase, was auf den alt-spanischen Einfluss zurückzuführen ist. Seine Hinterhand ist stark bemuskelt, die Fesselung schräg.Der Rücken ist mittellang und kräftig. Die Bewegungen des Lipizzaners wirken graziös und sind durch einen federnden Gang ausgezeichnet.

Geschichte[]

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden alle Gestüte im Einflussbereich der deutschen Wehrmacht nach Hostau (Hostouň) in die Sudeten evakuiert, auch Lipizza. Bei Abzug der Wehrmacht wurde auch das Gestüt fluchtartig verlassen, und die sich selbst überlassenenen Tiere waren vom Hungertod oder gar Schlachtung für die ebenfalls hungernde Lokalbevölkerung bedroht. Obschon die Gegend dann schon sowjetisch besetzt wurde, und auch nach den Jalta-Abkommen der Sowjetunion zugesprochen, wurde die Herde in einer spektakulären und legendär gewordenen Aktion unter der Initiative von Oberst Reed, dem Leiter des Nachrichtendienstes der amerikanischen Kavallerie, und dem Panzer-General Patton, einem Pferdeliebhaber, und entgegen den ausdrücklichen Anweisungen des amerikanischen Oberkommandos, in einer schnellen Militäraktion am 28. April 1945 nach Schwarzenberg in Wien verbracht, das unter dem Kommando der Vereinten Nationen stand. Diese Aktion wurde durch den Film The miracle of the White Stallions von Walt Disney (1963) weltbekannt.Wegen der Bombengefahr wurden sie kurz danach nach St. Martin in Oberösterreich in die amerikanische Besatzungszone evakuiert.

Nach dem Krieg wurden November 1947 die Pferde aus Lipizza zwischen Italien und Österreich aufgeteilt. Das Gestüt Piber im Steirischen Köflach versorgt seit 1920 die Spanische Hofreitschule in Wien mit den bekannten Schulhengsten. 80 Pferde und die Zuchtbücher kamen an Italien, und wurden in Pinerolo in Piemont, Anfang 1948 in das Militärgestüt Montelibretti in die Nähe von Rom untergebracht. Die Nachkommen der italienischen Pferde werden seit 1952 im Staatsgestüt in Monterotondo weitergezüchtet. Das Gestüt in Lipica 1947 bekam nur 11 Pferde zurückerstattet.1959 wurde das Gestüt vom Unternehmen Jadran-Sežanaübernommen, das sich dann aber auf touristische Vermarktung konzentrierte, im neu begründeten Institut für Pferdezucht Lipica fanden sich 1963 nur noch 59 Pferde. Heute findet sich wieder eine bedeutende Zucht mit einer eigenen Reitschule, und seit 2002 ist das Gestüt Lipica als dasjenige Zuchtinstitut anerkannt, welches das ursprüngliche Lipizzanerzuchtbuch führt.

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